Guten Morgen zusammen,
heute stelle ich eine provokative Frage in den Raum: Ist Trumps Energiepolitik am Ende?
Vielleicht sagen Sie: „Die war von Anfang an so daneben, noch danebener kann ja sie nicht sein!“ Vielleicht denken Sie aber auch wie seine Lobbyisten: „Amerika hat kein Klima-Problem, Amerika hat ein Energiekostenproblem. Deshalb muss Trump Kohle fördern.“
Im Wahlkampf war das ja ein wichtiger Aspekt. Trump vor Kohlebergleuten, auf dem Kopf ein Helm, dahinter ein großes Plakat „Trump digs coal“. Damit hat er Wähler in den Bundesstaaten gewonnen, die hier landläufig als „strukturschwach“ gelten. Denn während im Silicon Valley Arbeitskräfte ohne Ende fehlen, gibt es natürlich auch in den USA Regionen, in denen gar nichts läuft und die Leute von der Hand in den Mund leben.
Im „Guardian“ ist vor einiger Zeit eine Artikelserie über die „Kemper Coal Power Plant“ erschienen. Extrem lesenswert. „Kemper“ ist der Name eines geplanten, mutmaßlich sauberen Kohlekraftwerks inkl. CO2-Speicherung und alles, was man sich denken kann. Ein absolutes Prestigeprojekt, auch schon der Obama-Regierung. Man wollte so der Kohlekraft eine Zukunft geben und irgendwelchen armen Schweinen hinter den sieben Bergen Arbeitsplätze in der Kohlemine. (Für mich wäre das keine schöne Vorstellung, wenn ich mir so meine optimale Zukunft vorstellen müsste, aber ok: vielleicht sehen das andere Menschen anders…)
Nun ist das Projekt offiziell für gescheitert erklärt worden. Der Plan war, die Anlage für gut 2,4 Milliarden Dollar zu bauen. Der „harte Deckel“ war auf 2,8 Milliarden definiert worden. Ab dieser Investition hätte sich die Anlage nie mehr gerechnet. Wo lag man beim Projektabbruch? Ich verrate es Ihnen: 7,5 Milliarden! Beim Dreifachen des Budgets. So viel zum Thema „günstige Energie“.
Der „Guardian“ zeigt auf, wie viel da schief gelaufen sein muss. Es ist haarsträubend. Offenbar wurden Rohre verlegt, und die Dichtungen waren noch nicht da. Die Vorarbeiter haben gesagt: „Egal, verlegt sie trotzdem.“ Mitarbeiter: „Ja aber dann sind die Leitungen ja nicht dicht. Das macht doch keinen Sinn.“ Vorarbeiter: „Wir müssen Fortschritte zeigen. Nächste Woche kommen Politiker X und Investor Y. Wir müssen zeigen, dass es vorwärts geht.“
BER lässt grüßen. Schadenfreude ist deshalb fehl am Platz.
Aber ich frage mich, wie Trump damit umgehen wird. Vielleicht gar nicht. Vielleicht bekommt er aber auch mit, was selbst der Chef der größten amerikanischen Kohlefirma Robert Murray öfter gesagt hat: „Trump kann die Jobs im Kohlebergbau nicht zurückbringen.“
Wie geht es weiter? Lassen wir es auf uns zukommen. Ich sehe auch in den USA viel Bewegung in Richtung der Erneuerbaren Energien. Nicht annähernd so viel wie hier und erst recht nicht wie in Asien. Aber immerhin.
Am Ende glaube ich, dass die beste und zukunftsfähigste Lösung sich immer durchsetzen wird. Und die wird Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie heißen. In Kombination mit intelligenten Speichern und intelligenten Verbrauchern.
Wenger Engineering arbeitet täglich daran, die Technologien dafür zu entwickeln. Trump hin oder her.
Wenn wir etwas für Sie tun können, lassen Sie es mich wissen. 🙂
Gruß
David Wenger
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